Ein Herz aus Marmelade

Ein Herz aus Marmelade

Gerne: Liebesroman, Humor

Format & Seiten: E-Book & Taschenbuch, 188 Seiten

Klappentext

 

Ein heiterer Sommerroman, gewürzt mit einer Prise Melancholie, über Liebe, Freundschaft, Beziehungen und die wirklich wichtigen Dinge des Lebens und des Herzens.

 

 

 

Martina steht kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag und findet das gar nicht gut. Zwei Jahre nach ihrer Scheidung von einem Rechtsanwalt, der inzwischen auf Bali lebt, sehnt sie sich nach einer neuen Beziehung. Pragmatisch, wie sie ist, hat sie schon das ideale Zielobjekt ausgewählt: Dr. Alexander Böhm, ein alter Freund aus Studienzeiten und ihr neuer Zahnarzt. Nach dem ersten Termin bei ihm verlässt sie seine Praxis mit einem Weisheitszahn weniger, dafür aber mit der Einladung zu einem Date. Läuft!

 

Ihre Hochstimmung hält nicht lange an. Als sie zurück nach Hause fährt, trudelt eine Mail ihres Ex-Gatten ein. Er kommt zurück nach Deutschland und will sich mit ihr treffen. Für Martina kommt das überhaupt nicht infrage. Was soll das überhaupt heißen, er kommt zurück? Doch nicht etwa für immer?

 

Nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter Sophia, einer bauchtanzenden Ex-Hippiebraut, trifft sie eine spontane Entscheidung. Sie fährt in das Ferienhaus ihrer Freundin Emma, um dort eine Zeitlang in Ruhe arbeiten zu können. Das ist zu Hause gerade nicht möglich, denn Sophias Dauerfreund Hans-Josef baut seit Wochen lautstark den Dachboden aus. Anschließend will er auch noch dort einziehen, erfährt Martina mal eben so nebenbei.

 

Mit der Ruhe in der Eifel ist es schnell vorbei. Schon am ersten Tag klettert das neunjährige Mädchen Mie vom Nachbargrundstück aus über den Zaun und macht es sich auf Martinas Rasen gemütlich. Mie stellt freche Fragen und erzählt seltsame Dinge: Ihre Mutter sei angeblich mit einem Flugzeug abgestürzt. Wie geht man denn mit so was um? Martina kann diese Geschichte nicht richtig glauben, ist aber vorsichtig. Ihrer Meinung nach schwindeln alle Kinder, dass sich die Balken biegen. Trotzdem tut sie so, als wenn sie dem Mädchen glaubt. Ein heulendes Kind im Garten, das ist echt das Letzte, was sie haben will.

 

Kurz darauf trifft Martina das erste Mal auf Mies Vater Malte, einem Zeichner mit Vorliebe für Katzencomics. Ein Künstler! In Holzclogs! Mit albernen T-Shirts! Dr. Böhm lässt Charme und Muskeln spielen, hat aber Angst vor Hunden. Verwicklungen entstehen, mit denen niemand rechnen konnte.
Und was hat eigentlich eine Fee in der Geschichte zu suchen?

 

 

 

Leseprobe

 

Wenige Sekunden lang verschwamm der Straßenbelag vor Martinas Augen, so wie bei extremer Mittagshitze mit flirrender Luft. Alexander sah derweil zum Seitenfenster hinaus, sodass sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte.

 

„Du zitterst ja“, sagte er. „So schlimm?“

 

„Ja. Ziemlich. Ich muss mich konzentrieren.“ Sie drosselte das Tempo und bog von der Landstraße aus in die Zufahrtsstraße zum Talkessel ein, in dem das Dorf Meerfeld und das Meerfelder Maar lagen. „Wir sind gleich da. Ich versuche, direkt am Freibad zu parken.“

 

Der erstaunlich junge Vater der vierköpfigen Familie wuchtete schwitzend einen Zwillingsbuggy in den Kofferraum. Seine Frau bugsierte zwei kleine, komplett in Rosa gekleidete Mädchen in die Kindersitze.

 

„Seltsam, dass die jetzt schon aufbrechen, es ist noch nicht mal elf Uhr. Sieht stressig aus“, kommentierte Alexander murmelnd das Geschehen. „Meine Schwester und ihr Mann haben oft genug darüber gestöhnt, wie anstrengend das in den ersten Jahren mit deren Zwillingen war.“

 

Er nahm die Hand von Martinas Oberschenkel und kratzte sich hinter dem Ohr. „Willst du eigentlich noch Kinder haben, Tina?“

 

Martina blinzelte. Das war nun seit ihrem ersten Wiedersehen in seiner Praxis bereits das zweite Mal, dass er sie nach Kindern fragte. Dafür musste er einen wichtigen Grund haben. Aber welchen?

 

Vielleicht ist er unentschlossen und will das von seiner Partnerin abhängig machen. Also im Zweifelsfall von mir!

 

„Ich weiß es nicht“, antwortete sie gedehnt. „Denk dran, dass ich vierzig geworden bin. Ob ich mich mit Mitte fünfzig oder gar später noch mit einem Teenager herumschlagen will ... Hm. Frag mich was Leichteres.“

 

Der Familienvater schloss den Kofferraum und stieg ein. Sie wartete geduldig, bis er ausgeparkt hatte, und fuhr auf den Stellplatz zu. Alexander reagierte nicht auf ihre Antwort. Sie hoffte, dass er dieses Thema vorläufig nicht mehr ansprach. Denn wenn sie es sich recht überlegte, ging es ihr selbst so, wie sie es bei ihm vermutete: Hätte sie jemanden an ihrer Seite, mit dem sie sich das ernsthaft vorstellen könnte, dann ... ja dann ... eventuell ...

 

„Ich wünsche mir einen Sohn. Vorsicht, Tina, der Pöller!“