Vom Endzeit - Blues zurück ins Leben

Vom Endzeit - Blues zurück ins Leben

Gerne: Biografischer Roman

Format & Seiten: E-Book & Taschenbuch, 208 Seiten

 

Klappentext

 

Ein Roman mit autobiografischem Hintergrund:

 

Vom Endzeit-Blues zurück ins Leben

 

Wer kennt es nicht, das Gefühl, an einem Wendepunkt zu stehen und sich die Frage nach dem Sinn des Lebens zu stellen? Die Ursachen dafür können ebenso vielschichtig sein wie das Leben selbst. Unser Leben findet nicht in einem Vakuum statt, es ist nicht immer selbstbestimmt sondern unterliegt zahlreichen Einflüssen, denen wir uns nicht entziehen können. Das soziale Umfeld, der Freundeskreis, positive und negative Alltagserfahrungen sowie unerwartete Schicksalsschläge - das alles hat Einfluss darauf, wie sich unser Leben entwickelt.

 

Nicht jeder Mensch steht immer auf der Sonnenseite des Lebens, eine Erkenntnis, die sicher auch Ihnen als Leser/in nicht fremd sein dürfte. Gerade dann sind Charakterfestigkeit und Selbsterkenntnis gefragt, um nicht in den Endzeit-Blues zu verfallen. Auch ich stand mehrmals im Leben vor der Frage, welche Entscheidung wohl richtig sein könne und in welche Richtung mein Leben sich wenden werde. Die Gefahr, in einer Endzeit-Stimmung zu versinken, war stets latent vorhanden, aber der Wunsch nach einem „zurück ins Leben“ war zum Glück stärker. Anstatt in Lethargie zu versinken habe ich immer wieder versucht, Niederlagen als Chance zu sehen für einen Neustart.

 

Vielleicht finden Sie sich ja wieder in der Schilderung meines Lebens, vielleicht haben Sie ähnliche Erfahrungen gesammelt und vielleicht können Sie während des Lesens Kraft für Ihr eigenes Leben schöpfen. Ich wünsche Ihnen als Leser/in, dass Ihr persönliches Fazit am Ende des Buches so wie bei mir selbst statt „Endzeit-Blues“ eher „zurück ins Leben“ lautet.

 

Leseprobe

Über das Leben, den Tod und das späte Glück oder: vom Endzeit-Blues zurück ins Leben

 

Gerne würde ich alles noch einmal auf Null setzen und ganz neu beginnen. Diesen Wunsch verspüren sicherlich viele Menschen, denen es ähnlich ergangen ist wie mir. Ich bin Jahrgang 1949 und wurde als zweites von drei Kindern in eine Arbeiter-familie hineingeboren. Meine Mutter war Hausfrau mit Leib und Seele und sie war es, die immer versuchte, allen und allem gerecht zu werden. Mein Vater war der Patriarch, arbeitsam und der absolute Chef im Hause. Er kümmerte sich um die finanzielle Absicherung der Familie und meine Mutter hielt alles von ihm fern, was ihn in seinen Bemühungen um das Wohl seiner Familie hätte bremsen können. Sie war für die Erziehung der Kinder sowie das leibliche Wohl von Mann und Kindern zuständig und sie erfüllte diese Aufgaben bis hin zur Selbstaufgabe. Eigene Interessen stellte sie in den Hintergrund, auch wenn das nicht immer einfach war. Es gab klare Prioritäten in ihrem Leben – an erster Stelle der Mann, dann die Kinder und der Familienclan und erst ganz zum Schluss die eigenen Wünsche, die sie aber viel zu selten äußerte. Sie hatte es einfach nicht gelernt, eigene Vorstellungen und Wünsche zu formulieren. Ihr Lebensmotto lautete „Geben ist seliger denn Nehmen“. Das entsprach ihrer Erziehung und ihrem christlichen Glauben. Und meinem Vater fehlte – so schätze ich das heute ein - die Sensibilität, die heimlichen Bedürfnisse seiner Frau spüren zu können. Das Leben verlief in starren Bahnen, nach festen Regeln und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, die sehr lange eher bescheiden waren. Mein Vater tat alles, was in seinen Möglichkeiten stand, um die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren. Freizeit war für ihn ein Fremdwort, neben seiner Haupttätigkeit in einem Stahlwerk übte er diverse Nebentätigkeiten aus und ging dabei sicherlich auch manchmal über seine Kräfte hinaus. Die wenige freie Zeit, die ihm verblieb, verbrachte er jedoch immer im Kreis der Familie und er zeigte uns als Kinder das, was er unter Liebe und Zuneigung verstand.